Das „Rheinwunder“ und das „Wunder vom Han-Fluss“ sind Begriffe, die sich auf den Wirtschaftsboom in Deutschland und Südkorea nach dem Zweiten Weltkrieg beziehen. Diese Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit in den 1950er und 1960er Jahren führten zu einer raschen Industrialisierung und einem rasanten Wirtschaftswachstum, brachten aber auch die Realität der Ausbeutung von Arbeitskräften und der sozialen Ungleichheit mit sich, was sich in den Arbeiterbewegungen und -kämpfen in beiden Ländern widerspiegelte. In ihrer Einzelausstellung „Das Wunder von RheinHan“ enthüllt und untersucht die Balmoral Künstlerin Hyekyung Son, was sich hinter diesem „Wunder“ verbirgt – die Ausbeutung und Aufopferung der Arbeiterklasse in Deutschland und Südkorea. Durch die einzigartige Verwendung von Farbe und Raum in ihrem Werk deckt die Künstlerin die Widersprüche und Lücken in dieser historischen Erzählung vom ungezügelten wirtschaftlichen Fortschritt und Wunder in beiden Ländern auf und eröffnet einen Raum der Kontemplation und des Innehaltens, der den „Fluss“ des Kapitalismus in Frage stellt.
Das Team der ARSB freut sich auf die Besichtigung der Ausstellung zur Vernissage und/oder zu einem späteren Zeitpunkt während der Ausstellungsdauer (auf Anfrage). Wir danken an dieser Stelle unseren Freund:innen von Balmoral 03 e.V. für die Unterstützung unserer Stipendiat:innen und ihrer Präsentationen im Ausstellungsraum RichCake.
Vernissage: 1.11.2024 / 18 Uhr
Die Ausstellung wurde kuratiert von: Kathy-Ann Tan
Artist & Curator Talk ab 18.30 Uhr sowie Screening von „Das Wirtschaftswunder am Han und am Rhein“ 한강과 라인강의 경제기적
Foto: Seoul Metropolitan Archives, Westdeutscher Rundfunk Köln Digit