2026: ALCHEMIE
Was wäre wenn…
Wir halten inne und schauen uns die Elemente an.
Wir probieren neue Konstellationen aus.
Wir lehnen die ererbten Wege ab.
Wir schmieden neue Ökonomien, eine neue Grammatik.
Wir teilen die Formel für ein würdiges „NEIN“.
Wir entscheiden uns für Zusammenarbeit.
Wir verwandeln den Dreck endlich in Gold.
Die Artist Residency Schloss Balmoral lädt Künstler:innen, Kurator:innen und Schriftsteller:innen ein, Projektvorschläge und Portfolios einzureichen, die mit unserer thematischen Ausschreibung für das Jahr 2026 übereinstimmen.
Alchemie, definiert als ein Weg der Reinigung, des Experimentierens und der Neukombination, wird sowohl als ästhetischer als auch als philosophischer Prozess verstanden: eine Strategie, um etwas zu verändern oder zu transformieren. Für das Jahr 2026 suchen wir nach kühnen Rezepten und Strategien, um auf die Notwendigkeit zu reagieren, die Welt neu zu verzaubern (oder zu entzaubern): „Im Leben eines jeden Menschen gibt es ein Bedürfnis nach Magie und Verzauberung, aber nicht immer: in bestimmten Momenten sollten wir die Welt, Momente, Situationen, negative Emotionen und Paradigmen entzaubern“, wie es in Małgorzata Mirga-Tas‘ Werk heißt.
Wir laden zu Vorschlägen ein, die sich auf die Idee der ALCHEMIE beziehen.
Unser Aufruf für 2026 ist eingebettet in unsere größere Vision für Schloss Balmoral. Wir stellen uns einen Tisch von Künstler:innen, Macher:innen, Denker:innen und Heiler:innen vor, der sich in den kommenden Jahren füllt. Für 2025 haben wir die Trickster (Stipendiat:innen von 2025) eingeladen, sich dem Tisch anzuschließen. Sie sind jetzt bei uns. Im Jahr 2026 werden die Alchemist:innen dazuzu kommen. In den folgenden Jahren werden wir diejenigen, die die Liebe tiefgründig betrachten und praktizieren (Dichter:innen) und diejenigen, die uns zum Lachen bringen, einladen, Teil dieses imaginären Tisches zu werden, an dem andere Welten entstehen. Wie die Dichterin Joy Harjo in Perhaps the World Ends Here: „Die Welt beginnt an einem Küchentisch. Egal was, wir müssen essen, um zu leben.“
Unser gemeinsames Jahr wird verwoben sein mit Erlebnissen, Ausflügen, Vorträgen, Abendessen, einem Lesekreis – und natürlich mit der Alchemy Lecture von Prof. Christina Sharpe. Sie finden das Buch in unserer Bibliothek (ja, wir haben eine Bibliothek – uns was für eine!)
Unsere Residency-Jahr erstreckt sich von April bis November 2026. Wir bieten für diesen Zeitraum die folgenden Stipendien an:
- für Künstler:innen:
3 x 4-monatige Stipendien in Bad Ems
2 x 8-monatige Stipendien in Bad Ems
1 x 4-monatiges Stipendium in Bad Ems für Künstler:innen, die gefährdet sind, von Verfolgung bedroht, im Krieg, im Exil oder aufgrund von Unterdrückung nicht frei arbeiten können - für Kurator:innen:
2 x 4-monatige Stipendien in Bad Ems - für Theoretiker:innen/Autor:innen:
1 x 4-monatiges Stipendium in Bad Ems
Bewerbungsprozess
Künstler:innen, Kurator:innen sowie Theoretiker:innen sind eingeladen, sich mit ihrem Portfolio zu bewerben. Erstmals bieten wir für 2026 unser neues Stipendium „Theorist in Residence“ (im jährlichen Wechsel mit „Educator in Rersidence“) an. Ein weiteres besonderes 4-monatiges Stipendium („Artist at Risk““) richtet sich speziell an Künstler:innen, die von Verfolgung, Krieg und Bedrohung betroffen sind.
Für alle Stipendien gilt: Bewerben Sie sich bitte über den folgenden Link zu unserer Bewerbungsplattform.
Haustiere sind bei uns nicht zugelassen, Assistenztiere ausgenommen.
Eine internationale Jury wird im Oktober 2025 über die Auswahl der Bewerber:innen entscheiden. Die Bewerber:innen, die ein Stipendium erhalten, werden im November 2025 von uns kontaktiert.
Bevor Sie sich bewerben, lesen Sie bitte unbedingt noch folgende Hinweise:
Bad Ems ist eine kleine Kurstadt in Deutschland. Eine sehr kleine Kurstadt. Vergewissern Sie sich, dass Sie sich der Lage und Größe bewusst sind.
Schloss Balmoral lebt vom Gemeinschaftsgeist, respektiert aber gleichzeitig Privatsphäre und Individualität. Die Stipendiat:innen teile sich die Küche, aber Sie verfügen über eigene Wohn- und Atelierräume, ein eigenes Bad, etc. Wir veranstalten regelmäßige Stammtische mit allen Stipendiat:innen, um uns auszutauschen, Ideen zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen.
Wir sind uns der Rolle bewusst, die wir als ernsthafter Spielplatz für eine offene Gesellschaft übernehmen. Deshalb offerieren wir in der Artist Residency Schloss Balmoral ein öffentliches Programm: Ausstellungen, einen Balmoral Salon, Summer Schools, ein Kinderkunstfestival und noch einiges mehr. Zu bestimmten Zeiten werden Gäste im Schloss sein, was Sie aber in Ihrem Kalender markiert finden.
Wir schätzen und leben Care. Sie können also Ihr(e) Kind(er) mitbringen. Sprechen Sie mit uns über Regelungen, die für alle funktionieren könnten.
Leider ist unser historisches Gebäude noch nicht komplett barrierefrei, aber wir sind dabei, die Artist Residency Schloss Balmoral im Sinne einer inklusiven Ästhetik umzugestalten. Wir ermutigen Künstler:innen, Schriftsteller:innen und Kurator:innen mit Beeinträchtigung, sich zu bewerben und mit uns in Verbindung zu setzen, um das Vorhaben zu verwirklichen. Bitte wenden Sie sich direkt an die Direktorin, Dr. Katharina Fink (director@balmoral.de). Sie freut sich darauf, von Ihnen zu hören!