Badr El Hammami
Badr El Hammami wurde 1979 in Marokko geboren und lebt und arbeitet in Marseille, Frankreich. Badr El Hammami experimentiert auf poetische Weise mit dem Konzept der Grenzen, und zwar durch ein Ensemble von Installationen, Texten, Fotografien, Videos und Performances. Er hinterfragt diesen willkürlichen Begriff, der die Fremden ausmacht. Sein Status als Ausländer in Frankreich erlaubt ihm eine paradoxe Lesart von Landkarten und Territorien. Wenn Badr El Hammami eine Karte betrachtet, sieht er nicht „nebeneinander liegende Länder oder Formen“, sondern „ein Netz von Linien, eine rhizomische Struktur, die alle Territorien miteinander verbindet“. In Badr El Hammamis künstlerischer Produktion geht es immer um das Anderssein, die Verhandlung, die Ko-Konstruktion und den Austausch. In zahlreichen Projekten betrachtet er seine Praxis vor Ort in der Beziehung, die er mit den Menschen um ihn herum entwickeln kann. Er versucht, Formen zu schaffen, die auf den Produktionskontext reagieren, in den sie eingebunden sind. In seinen Werken gehen Begriffe wie Bewegung, Migration, Grenzen und Politik mit eher persönlichen Themen einher, die mit der Erinnerung und der Familie verbunden sind. Badr El Hammami arbeitet an dieser Verflechtung, die die kleine und die große Geschichte miteinander verbindet. Durch einfache Gesten (Malen und Verbrennen von Postkarten, Aufteilung eines Schachspiels durch eine Mauer usw.) oder komplexere Kreationen, die sich im Laufe der Zeit entwickeln (Studie der Korrespondenz zwischen Frankreich und dem Maghreb durch Tonbänder), erarbeitet er ein Werk, in dem die Verbreitung von Sprache wie ein lebenswichtiges Bedürfnis erscheint.
